Die Jubiläumsausgabe des Steinhölzlilaufs konnte mit einigen Höhepunkten
aufwarten: mit einem Samichlaus, der den Startschuss machte, einem passionierten
Rückwärtsläufer oder gleich mit zwei OL-Weltmeistern auf der 4,4-km-Kurzstrecke.
Der 10,5-km-Hauptlauf bot spannende Rennen, die erst im Schlussspurt entschieden wurden.
Zudem konnte der Anlass mit 653 gemeldeten und 607 klassierten Läuferinnen und
Läufern einen neuen Teilnehmerrekord feiern.
Die 20. Austragung des Steinhölzlilaufs fiel auf den 6. Dezember 2009. Nur logisch,
dass bei diesem Datum der Samichlaus Ehrenstarter spielte und den Startschuss für das
10,5-km-Hauptrennen abgab. Fast so schnell, wie die Läuferinnen und Läufer die vier
Runden durch den Steinhölzlilwald unter die Füsse nahmen, begaben sich Samichlaus
und Schmutzli nach dem Startschuss in die Festwirtschaft zur Rangverkündigung für
die jüngsten Kinder. Dieses Nebeneinander von Wettkampf und Familienfest hat sich zu
einem Markenzeichen des Steinhölzlilaufs entwickelt: Vom dreijährigen Kind, das
zum ersten Mal in seinem Leben an einer Startlinie steht, bis zur 15-fachen
OL-Weltmeisterin, die den Wettkampf als Alternative für eine schnelle Trainingseinheit
nutzt, starten am Steinhölzlilauf die unterschiedlichsten Sportlerinnen und Sportler.
Zwei OL-Weltmeister auf der 4,4-km-Kurzstrecke
Eine Gruppe, die in diesem Jahr aus sportlicher Sicht besonders auffiel, waren die
Vertreterinnen und Vertreter aus dem Orientierungslauf-Nationalkader. Den Betreuer der Elite mitgerechnet,
liefen insgesamt sechs Elite A- und Elite B-Läuferinnen des Schweizer OL-Kaders am
Steinhölzlilauf. Mit dabei die beiden Aushängeschilder des Schweizer OL-Sports:
Simone Niggli-Luder und Daniel Hubmann. Diese waren im 4,4-km-Kurzstreckenrennen denn auch
eine Klasse für sich.
Daniel Hubmann, der zweifache Weltmeister über die
Langdistanz und Weltcupgesamtsieger 2008 und 2009, gewann in einer Zeit von 14.03,0.
Er war damit rund 37 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Jonas Merz von der
OLG Rymenzburg. Dritter wurde Stephan Mathys vom Triathlon Club Seeland. Gar noch
deutlicher fiel der Sieg der 15-fachen OL-Weltmeisterin und 3-fachen Schweizer
Sportlerin des Jahres,
Simone Niggli, aus. Sie distanzierte die zweitplatzierte
Ruth Gavin-Schnieder aus Chesalles-Moudon um genau eine Minute und gewann in 15.44,0. Dritte wurde mit
Brigitte Mühlemann von der OLG Balsthal-Gäu eine weitere OL-Läuferin.
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Start 4,4-km-Kurzstrecke mit zwei
OL-Weltmeistern
(zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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Simone Niggli-Luder im Steinhölzliwald
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Daniel Hubmann beim Zieleinlauf
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Siegerinnen über 4,4km: Ruth Gavin-Schneider (2.), Simone Niggli (1.),
Brigitte Mühlemann (3.)
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Der olympische Gedanke: Mitmachen zählt
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Sieger über 4,4km: Jonas Merz (2.), Daniel Hubmann (1.),
Stephan Mathys (3.)
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Spurtentscheidung im 10,5-km-Hauptlauf
Umkämpfter als die Kurzstreckenrennen gestaltete sich der 10,5-km-Hauptlauf. Bei den
Damen setzte sich in der ersten von vier Runden die Vorjahressiegerin Alexandra Bürger
vom TV Länggasse an die Spitze des Feldes. Rund 20 Meter dahinter folgten Susanne Habegger
aus Kehrsatz und Susanne Gries aus Port, die den Steinhölzlilauf 2005 und 2006 gewonnen
hatte. Die beiden konnten die Führende nach einer weiteren Runde überholen und machten
den Sieg schliesslich im Endspurt aus.
Susanne Habegger konnte dabei ihren knappen Vorsprung
verteidigen und siegte in einer Zeit von 41.23,4 neun Zehntelsekunden vor Susanne Gries.
15 Sekunden später lief Alaxandra Bürger als ungefährdete Dritte ein.
Ähnlich verlief das Rennen der Herren. Hier sorgte der Vorjahresdritte Hansruedi Mathys
vom LSV Biel von Beginn an für Tempo, dicht gefolgt von Hans Reichenbach, ST Bern. Der
diesjährige Sieger der Gurten Classic,
Urs Schönholzer, hielt sich am Anfang bewusst
etwas zurück und wies nach der Hälfte der Distanz einige Meter Rückstand auf das
Spitzenduo auf. Schönholzer, der schon oft am Steinhölzlilauf gestartet war und die
Ansprüche der coupierten Strecke entsprechend gut kannte, konnte seine Erfahrung
ausspielen und kurz vor der letzten der vier Runden in Führung gehen. Diese verteidigte
er auf den letzten 2,5 km und gewann in einer Zeit von 34.40.7 rund drei Sekunden vor Matthys.
Dritter wurde Hans Reichenbach in 35.01,6.
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Urs Schönholzer holt sich Tipps vom Samichlaus - und wird Tagessieger
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Susanne Habegger im Stadion
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Podest über 10,5km: Susanne Gries (2.), Susanne Habegger (1.),
Alexandra Bürger (3.)
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Start zum Schülerrennen über 3 km (zum Vergrössern: Fotos anklicken)
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Läuferinnen im Steinhölzliwald
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Podest über 10,5km: Hansruedi Mathys (2.), Urs Schönholzer (1.),
Hans Reichenbach (3.)
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Rückblick auf und neben der Strecke
Für das Organisationskomitee bot das Jubiläum auch Gelegenheit, auf die
vergangenen 20 Jahre zurück zu blicken und die Entwicklung vom ersten
Steinhölzliwald-Plauschlauf 1990 mit 16 Teilnehmern bis zur
20. Austragung mit einem Teilnehmerrekord von 653 gemeldeten und 607 Läuferinnen
und Läufer Revue passieren zu lassen. Quasi symbolisch für diese Rückschau
lief
Rinaldo Inäbnit aus Stans die 4,4-km-Kurzstrecke rückwärts. Inäbnit
ist der erste Weltmeister im Rückwärts-Berglauf und schaffte 2009 in einem
24-Stundenrennen insgesamt 107 km rückwärts. Am Steinhölzlilauf
startete er zuhinterst im Feld und arbeitete sich langsam nach vorne - oder eben
nach hinten: mit einem Rückspiegel blickte er über die Schulter und
absolvierte die 4,4 km in 25 Minuten und 34 Sekunden.
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Blick zurück über die Schulter: Rinaldo Inäbnit
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Piccolos auf der 400m-Strecke
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Blick auf das Ziel gerichtet: Rinaldo Inäbnit
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Auch der Tagessieger der Herren, Urs Schönholzer, gestattete sich einen Rückblick:
Er erinnerte sich an vergangene Austragungen des Steinhölzlilaufs und insbesondere an
frühere Rangverkündigungen. So soll es vor Jahren mal vorgekommen sein,
dass das
Siegerpodest unter der Last eines Kategoriensiegers zusammenbrach. Der Athlet
überstand den Sturz jedoch schadlos, stand auch in den Folgejahren regelmässig
auf dem Treppchen und überreichte dem Steinhölzlilauf-Gründer Thomas Winkler
aus Anlass des Jubiläums eine Torte in Form eines Podests.
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Grösste Familie am Steinhölzlilauf: Familie Mathys (nicht vollzählig)
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Die glückliche Gewinnerin des Mountainbikes aus der
Jubiläumsverlosung
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Blick zurück: Urs Schöhnholzer mit Thomas Winkler (und Podest!)
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Weitere Berichte:
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